Therapieverfahren

Im täglichen Sprachgebrauch wird gerne von Chemo(therapie) gesprochen, wenn es um die Behandlungen in der Praxis geht. Tatsächlich machen aber andere Verfahren inzwischen mehr als die Hälfte der Behandlungstermine bei uns aus.

Chemotherapie
mit die älteste Möglichkeit, um bösartige Erkrankungen zu behandeln. Als Infusion, Spritze oder auch Tablette verabreichte Substanzen die mittels chemische Synthese, biotechnologischer Erstellung oder Aufbereitung aus Naturstoffen hergestellt werden.
Haarausfall und Übelkeit waren früher die meist gefürchteten Nebenwirkungen; Haarausfall kommt heute noch in Teilen der Behandlung vor, Übelkeit kann seit vielen Jahren sehr gut im Vorfeld vorbeugend behandelt werden.

Antikörpertherapie
über biotechnologische Verfahren hergestellt Eiweißstoffe (in Form menschlicher Antikörper), als Infusion oder Spritze unter die Haut gegeben. Durch gezielte Beeinflussung einer für die bösartige Krankheit zentralen Funktion werden Krebszellen geschädigt oder im Wachstum behindert.

Antikörper-Chemotherapie-Konjugate
funktionieren ähnlich wie zuvor, doch führt hier der Antikörper ein hochwirksames Giftmolekül an den Krebs. Dort ist die Wirkung immens, der Patientenorganismus wird aber weitaus weniger belastet als bei der klassischen Chemotherapie.

Zielgerichtete Therapien (‚small molecules‘)
nehmen seit 20 Jahren einen immer breiteren Raum ein. Gezielt am Computer entwickelte Moleküle werden meist als Tablette gegeben und blockieren sehr genau (daher der Name zielgerichtet) für die Krebserkrankung überlebenswichtige Funktionen. Vor dem Einsatz ist oftmals eine genaue Untersuchung des Krebserkrankung auf das Vorliegen von Veränderungen nötig (Molekularpathologie/Mutationsanalyse) nötig.
Im Gegensatz zu den vorig beschriebenen Verfahren ist hier zumeist eine dauerhafte Einnahme ohne vorher festlegbare zeitliche Befristung nötig.

Bisphosphonate / Denosumab (‚Knocheninfusion‘)
sind unterstützende Verfahren, um von der Erkrankung befallenen oder bedrohten Knochen zu schützen, die Gabe erfolgt monatlich bis jährlich; vor der ersten Anwendung ist eine zahnärztliche Untersuchung nötig.

Transfusionen
bei schwerer, anderweitig nicht behandelbarer Blutarmut (⁄)oder bei einer vorübergehenden, erheblichen Verminderung der Blutplättchen (‚Thrombozyten‘) können von freiwilligen Spendern gewonnene Konzentrate von roten Blutkörperchen oder Blutplättchen als Infusion gegeben werden.

Immunglobulininfusionen
dienen der Behandlung von schweren, lebensbedrohlichen Schwächen des Immunsystems als Infusion (ggf. auch als Spritze unter die Haut). Die Abwehreiweiße werden aus Spenderblut gewonnen und es bedarf der regelmäßigen, andauernden Gabe (alle 7 Tage bis 6 Wochen).